FH OÖ macht mit neuem Atos Simulator den Sprung ins Quantenzeitalter
ForscherInnen und Studierende am Campus Hagenberg der FH Oberösterreich haben ab dem Sommer die Möglichkeit, Algorithmen und Software für die Quantencomputer der Zukunft zu entwickeln und zu testen.
Im Juni bekommt die Fachhochschule Oberösterreich – als erster Hochschule im deutschsprachigen Raum – den weltweit leistungsfähigsten kommerziellen Quantensimulator von Atos geliefert.
Die Quantum Learning Machine (QLM) von Atos kann in der von der FH OÖ beschafften Version 30 Quantenbits (Qubits) simulieren und ist bis zu 40 QBits ausbaufähig. Damit stellt sie den derzeit schnellsten kommerziell verfügbaren Computer dar, der Quantenprogrammierung erlaubt. Sie soll der Fachhochschule Oberösterreich den Wissensvorsprung sichern, was die Ausbildung und anwendungsorientierte Forschung im Bereich neuer Computer-Technologien mit Anwendungsfällen im Informationssicherheitsbereich betrifft.
„Wir wollen so unsere Spitzenposition im Bereich der europäischen Sicherheitsforschung weiter stärken und den Studierenden eine zukunftsorientierte Ausbildung für das nächste technologische „Big Thing“, Quanten-Computing, bieten“, sagt Prof. Robert Kolmhofer, Leiter des Departments Sichere Informationssysteme am FH OÖ Campus Hagenberg.
„Vom Quantensimulator, mit dem wir die FH ausstatten durften, profitiert nicht nur der Standort Oberösterreich, vielmehr übernimmt Österreich damit eine führende Rolle im Bereich Quantencomputing“, unterstreicht Andreas Köberl, Head of Big Data and Security, AtoS Österreich, die die Investition der FH OÖ erst durch einen angemessenen Bildungsrabatt ermöglicht hat.
Wissensvorsprung für Lehre und Forschung
Quantencomputer sollen in den kommenden Jahren die Datenverarbeitung revolutionieren. Diese Rechner, deren Marktreife in den nächsten zwei bis drei Jahren realisiert sein soll, nutzen quantenmechanische Effekte, um neue Computing-Ansätze zu ermöglichen und derzeit unlösbare Rechenaufgaben zu bewältigen. Insbesondere im Bereich der Public-Key-Kryptographie stellen Quantencomputer eine ernsthafte Bedrohung für die Entschlüsselung von derzeit gängigen Verfahren dar, die z. B. intensiv im Bereich Web-Security (TLS mit RSA) verwendet werden.
„Auch für Sicherheitsanalysen sollen steigende Volumen an Informationen verarbeitet werden, gleichzeitig ist aber die Sicherheit bei der Verarbeitung zu gewährleistet. Genau hier setzen wir mit unserer Forschung an“, sagt Prof. Kolmhofer.
Die QLM von Atos wird Studierenden der FH OÖ, insbesondere in den technischen Bachelor- und Masterstudiengängen „Sichere Informationssysteme“ und im Master „Information Security Management“, zur Verfügung stehen und von der Research Group „Sichere Informationssysteme“ in der Forschung eingesetzt werden.
Geplante Anwendungsgebiete sind unter anderem die Simulation von Quantenalgorithmen für Suchprobleme, Faktorisierungsprobleme und Probleme aus den Bereichen Graphentheorie, lineare Algebra sowie des Machine Learning.
Darüber hinaus soll die Neuanschaffung der FH OÖ bei Kooperationsprojekten mit Partnerhochschulen und Partnerunternehmen sowie Weiterbildungsangeboten zum Einsatz kommen.
Über das FH OÖ Department Sichere Informationssysteme
Das Department Sichere Informationssysteme der FH Oberösterreich (FH OÖ) bietet drei international anerkannte Studiengänge im Bereich IT-Security an: den Bachelor in Sichere Informationssysteme und den gleichnamigen weiterführenden Master, beide Vollzeit-Studien, sowie das berufsbegleitende Masterstudium Information Security Management. Die im Laufe des mittlerweile 18-jährigen Bestehens aufgebaute Expertise macht es zum Garant für qualitativ hochwertige Ausbildung sowie zum gefragten Partner in der angewandten Forschung.
Das Department ist Teil der renommierten Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien in Hagenberg, einer der vier Fakultäten der FH OÖ, Österreichs größter und forschungsstärkster Fachhochschule. Mit ihren 20 vielfach top gerankten Bachelor- und Masterstudiengängen bietet die Fakultät aktuell über 1.600 Studierenden attraktive Ausbildungsmöglichkeiten für eine Karriere im IT- und Medien-Bereich. 1993 als eine der Pionier-Fachhochschulen in Österreich gegründet, zählt Hagenberg inzwischen über 5.300 Absolventinnen. Die Forschungsschwerpunkte sind eng mit dem Studienangebot verknüpft. Sie konzentrieren sich auf die Bereiche Informations- und Wissenstechnologien, Informations- und Kommunikationssysteme sowie Software Technologie und Anwendungen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.fh-ooe.at/si
Über Atos
Atos ist ein weltweit führender Anbieter für die digitale Transformation mit circa 100.000 Mitarbeitern in 73 Ländern und einem Jahresumsatz von rund 12 Milliarden Euro. Als europäischer Marktführer für Big Data, Cybersecurity, High Performance Computing und Digital Workplace unterstützt Atos Unternehmen weltweit mit Cloud Services, Infrastruktur- und Datenmanagement sowie Business- und Plattform-Lösungen. Hinzu kommen Services der Tochtergesellschaft Worldline, dem europäischen Marktführer für Zahlungsverkehrs- und Transaktionsdienste. Mit innovativen Technologien, umfassender digitaler Kompetenz und tiefgreifendem Branchenwissen begleitet Atos die digitale Transformation von Kunden aus unterschiedlichen Marktsegmenten: Banken, Bildung, Chemie, Energie und Versorgung, Gesundheit, Handel, Medien und Verlage, Öffentlicher Sektor, Produktion, Telekommunikation, Transport und Logistik, Versicherungen und Verteidigung.
Der Konzern ist der weltweite IT-Partner der Olympischen und Paralympischen Spiele. Atos firmiert unter den Marken Atos, Atos Consulting, Atos Worldgrid, Bull, Canopy, Unify und Worldline. Atos SE (Societas Europaea) ist an der Pariser Börse als eine der 40 führenden französischen Aktiengesellschaften (CAC40) notiert
Weitere Informationen finden Sie unter www.atos.net
Die QLM von Atos stellt den derzeit schnellsten kommerziell verfügbaren Computer dar, der Quantenprogrammierung erlaubt. Foto: Atos
Am Campus Hagenberg wird die Quantum Learning Machine ab Juni in der Forschung und Lehre eingesetzt werden, vor allem im Bereich IKT-Sicherheit. Foto: FH OÖ