EcoAct veröffentlicht Plattform zur Bewertung der physischen Anfälligkeit von Organisationen für Klimarisiken

London, 8. November 2022 – EcoAct, ein Atos-Unternehmen, veröffentlicht heute die EcoAct Climate Risk Platform, eine Plattform zur Bewertung und Visualisierung von Klimarisiken, die die Anfälligkeit der physischen Standorte von Organisationen für 28 schädliche Auswirkungen des Klimawandels bewertet. Sie wird dabei helfen, mögliche Maßnahmen zur Abschwächung beziehungsweise Anpassung an die Folgen des Klimawandels besser zu identifizieren und zu priorisieren.

Da es laut dem jüngsten Emission Gap Report des UNEP keinen gesicherten Weg zur Erreichung der 1,5-Grad-Marke gibt, wird es für Unternehmen zunehmend wichtiger, Gefährdungen infolge des Klimawandels zu erkennen, abzumildern und sich entsprechend anzupassen.

Die EcoAct Climate Risk Platform bietet einen Überblick zur Exposition des Standortportfolios einer Organisation gegenüber allen 28 Klimarisiken, die in der EU-Taxonomie[1] enthalten sind. Sie ermöglicht es zudem den Nutzer*innen, verschiedene Gefährdungsgrade, Klimaszenarien und Zeithorizonte zu untersuchen. Die Plattform modelliert sowohl klassische Klimarisiken, wie Überflutung und Hitzewellen, als auch weniger verbreitete Risiken wie Überschwemmungen durch Gletscherseeausbrüche, Versalzung von Küstengewässern und die Auswirkungen der Versauerung der Meere.

Modernste Klimainformationen – abgestimmt auf Referenzrahmenwerke

Abgestimmt auf führende Rahmenwerke für die Klimaberichterstattung, darunter die Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) und das globale Offenlegungssystem des CDP, wird die Plattform Organisationen dabei unterstützen, eine proaktive Strategie zur Abschwächung des Klimawandels und zur Anpassung an diesen zu verfolgen, einschließlich der Frage, ob ein Unternehmen sein Geschäftsmodell vollständig umgestalten sollte.

„Unsere jüngste Studie zur Climate Reporting Performance hat gezeigt, dass die meisten Unternehmen den Klimawandel zwar als Hauptrisiko betrachten, viele aber immer noch nicht über ausreichend robuste langfristige Pläne verfügen, um ihr Geschäftsmodell an die Folgen des Klimawandels anzupassen beziehungsweise diese abzumildern.

Die neue Plattform, die von unseren Klimaexpert*innen entwickelt wurde und auf Daten aus mehr als sechzig Projekten zur Analyse von Klimarisiken basiert, kann an jeden Sektor angepasst werden, um transformative Veränderungen zu unterstützen. Sie bietet allen Organisationen die Möglichkeit, Klimaszenarien zu analysieren, auf präzise Quantifizierungen basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Daten zuzugreifen und letztlich eine fundierte Entscheidungsfindung in völliger Autonomie zu ermöglichen”, erklärt Véronique Mariotti, Head of Climate Risk bei EcoAct.

Präzise, vielseitige und maßgeschneiderte Visualisierung von Klimaindikatoren

Die EcoAct Climate Risk Platform basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Daten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und insbesondere dessen 6. Sachstandsberichts zum Klimawandel, der in den Jahren 2021 und 2022 veröffentlicht wird. Sie bietet damit eine präzise und wissenschaftlich fundierte Quantifizierung des physischen Klimawandelrisikos. Um eine maximale Genauigkeit zu erreichen, integriert die Plattform die regionalen CORDEX-Klimamodelle[2] mit einer Auflösung von bis zu 12 Kilometern (basierend auf den IPCC-Szenarien), sowie ergänzende Datensätze mit einer Auflösung von bis zu 30 Metern, die von weltweit anerkannten Organisationen wie dem WRI[3] oder der NOAA[4] stammen. Die Verwendung herunterskalierter regionaler Klimadaten macht die Plattform zu einer der umfassendsten und genauesten, die bisher auf dem Markt erhältlich sind.

Die EcoAct Climate Risk Platform ist Teil des einzigartigen Netto-Null-Portfolios von Atos, das Unternehmensberatungsdienste, digitale Services und Tools sowie naturbasierte Lösungen (NbL) umfasst und Organisationen die Mittel und die Sichtbarkeit bietet, die sie benötigen, um heute schon Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.

Hinweis für Journalist*innen:

Die EcoAct Climate Risk Platform wurde entwickelt, um wissenschaftliche Sorgfalt mit Einfachheit und Flexibilität in der Anwendung zu verbinden. Sie ermöglicht es, die Visualisierung von Klimaindikatoren an die Bedürfnisse, den Reifegrad und den Wissensstand der Organisation anzupassen.

Funktionen der Plattform umfassen:

• die Visualisierung der Exposition eines Standorts, indem sie die Cross-Referenz des Standorts mit drei anderen wählbaren Informationspunkten ermöglicht: Standorte können gefiltert werden nach ihrer Typologie, ihrer Betriebseinheit, ihrer Anfälligkeit oder dem Gefährdungsgrad, ihrem Grad der Vorbeugung klimatischer Bedrohungen oder nach anderen internen Informationen, die für die Entscheidungsfindung wichtig sind;
• die Erhöhung der Sichtbarkeit für die Folgen des Klimawandels: Werden die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels häufiger, intensiver oder beides? Die Plattform wird den Nutzer*innen dabei helfen, die verschiedenen Anpassungsmaßnahmen zu verstehen, die je nach Häufigkeit oder Intensität der erwarteten Veränderungen erforderlich sind (z. B. erfordern stärkere Überschwemmungen eine Neubewertung der Dimensionierung von Entwässerungssystemen, während hingegen häufiger auftretende Überschwemmungen derselben Intensität eher zu einer Intensivierung der internen Evakuierungsschulungen führen sollten);

• die Identifizierung der am stärksten exponierten Standorte anhand der physischen Werte der Klimawandelindikatoren, aber auch anhand der durch die Plattform vorberechneten qualitativen Expositionsniveaus;
• die Charakterisierung erforderlicher Anpassungsmaßnahmen auf Grundlage quantitativer Daten (etwa dem Regenwasser in Liter pro Quadratmeter und Tag, Temperatur, Anzahl der Tage über 35 °C usw.) und einer Satellitenvisualisierung zum Verständnis der Umgebung des Standorts. Um den Betriebsleiter*innen die Übernahme von Verantwortung zu erleichtern, bietet die Plattform auch die Möglichkeit, Informationsblätter über das Klimarisikoprofil jedes Standorts herunterzuladen.

Glossar:

• Schädliche Auswirkungen des Klimawandels: Das potenzielle Auftreten eines natürlichen oder vom Menschen verursachten physikalischen Ereignisses oder Trends, das den Verlust von Menschenleben, Verletzungen oder andere gesundheitliche Auswirkungen sowie Schäden und Verluste an Eigentum, Infrastruktur, Lebensgrundlagen, Dienstleistungen, Ökosystemen und Umweltressourcen verursachen kann.
• Exposition: Das Vorhandensein von Menschen, Lebensgrundlagen, Arten oder Ökosystemen, Umweltfunktionen, -dienstleistungen und -ressourcen, Infrastrukturen oder wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Werten an Orten und in Umgebungen, die von schädlichen Auswirkungen des Klimawandels nachteilig beeinflusst werden könnten.

• Anfälligkeit: Die Neigung oder Veranlagung, durch schädliche Auswirkungen des Klimawandels beeinträchtigt zu werden; diese Veranlagung ist eine intrinsische Eigenschaft des betroffenen Elements.

[1] Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem, das eine Liste ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten erstellt. Sie könnte eine wichtige Rolle dabei spielen, die EU bei der Ausweitung nachhaltiger Investitionen und der Umsetzung des europäischen Green Deal zu unterstützen. Die EU-Taxonomie würde Unternehmen, Investoren und politischen Entscheidungsträgern geeignete Definitionen dafür liefern, welche Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig angesehen werden können. Auf diese Weise soll sie Sicherheit für Investoren schaffen, private Anleger vor Greenwashing schützen, Unternehmen dabei helfen, klimafreundlicher zu werden, die Marktfragmentierung abschwächen und dazu beitragen, Investitionen dorthin zu lenken, wo sie am dringendsten benötigt werden.

[2] Coordinated Regional Climate Downscaling Experiment, https://cordex.org. CORDEX ist ein Rahmenwerk des Weltklimaforschungsprogramms (WCRP) zur Bewertung der Leistung regionaler Klimamodelle durch eine Reihe von Experimenten, die auf die Erstellung regionaler Klimaprojektionen abzielen.

[3] World Resources Institute, https://www.wri.org. Eine globale, gemeinnützige Forschungsorganisation mit den Schwerpunkten Nahrungsmittel, Wälder, Wasser, Energie, Städte, Klima und Ozeane.

[4] National Oceanic and Atmospheric Administration, https://www.noaa.gov. Die amerikanische Wissenschafts- und Regulierungsbehörde innerhalb des Handelsministeriums der Vereinigten Staaten arbeitet daran, Veränderungen des Klimas, des Wetters, der Ozeane und der Küsten zu verstehen und vorherzusagen.

Über EcoAct, ein Atos-Unternehmen:
EcoAct ist ein internationales Klimaberatungs- und Projektentwicklungsunternehmen, das Firmen dabei unterstützt, solide, wissenschaftlich fundierte Net-Zero-Strategien aufzustellen und ihre Klimaziele zu erreichen. Das 2006 in Frankreich gegründete Unternehmen ist heute auf drei Kontinenten mit Büros in Paris, London, Barcelona, New York, Montréal, München, Mailand und Kenia vertreten. Mit einem Team von über 300 internationalen Klimaexperten ist es das Hauptziel von EcoAct, eine Vorreiterrolle bei der Bereitstellung nachhaltiger Geschäftslösungen einzunehmen, die sowohl für das Klima als auch für den Kunden einen echten Mehrwert bieten. EcoAct ist CDP Gold Partner, Gründungsmitglied von ICROA, strategischer Partner bei der Umsetzung des Gold Standard for the Global Goals und berichtet an den UN Global Compact. Weitere Informationen unter www.eco-act.com

Über Atos
Atos ist ein weltweit führender Anbieter für die digitale Transformation mit 112.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zirka 11 Milliarden Euro. Als europäischer Marktführer für Cybersecurity sowie Cloud und High Performance Computing bietet die Atos Gruppe maßgeschneiderte, ganzheitliche Lösungen für sämtliche Branchen in 71 Ländern. Als Pionier im Bereich nachhaltiger Dienstleistungen und Produkte arbeitet Atos für seine Kunden an sicheren, dekarbonisierten Digitaltechnologien. Atos ist eine SE (Societas Europaea) und an der internationalen Börse Euronext Paris notiert.

Das Ziel von Atos ist es, die Zukunft der Informationstechnologie mitzugestalten. Fachwissen und Services von Atos fördern Wissensentwicklung, Bildung sowie Forschung in einer multikulturellen Welt und tragen zu wissenschaftlicher und technologischer Exzellenz bei. Weltweit ermöglicht die Atos Gruppe ihren Kunden und Mitarbeitern sowie der Gesellschaft insgesamt, in einem sicheren Informationsraum nachhaltig zu leben, zu arbeiten und sich zu entwickeln.

Pressekontakt Atos:

Stefan Pieper, Tel.: +49 178 4686875, E-Mail: stefan.pieper@atos.net