CEP Kommandoraum Gotthard Basistunnel
Der neue Gotthard-Basistunnel ist eröffnet, und ab Dezember 2016 werden Hochgeschwindigkeitszüge mit bis zu 250 Stundenkilometern durch den Tunnel donnern. Für die Sicherheit bei derart hohen Geschwindigkeiten unter dem 2‘500 Meter hohen Gotthard-Massiv sorgen zwei Kontrollzentren, wofür Atos als international führender Anbieter von IT-Services die IT-Infrastruktur, IT-Security und IT-Applikationen lieferte. Die IT-Infrastruktur erlaubt mit über 50’000 Datenpunkten die Steuerung und Überwachung des Tunnels. Die Kontrolleinrichtungen überwachen beispielsweise den Fahrstrom, die Beleuchtung, das Klima und den Tunnelfunk.
Seit 2015 sind beide Tunnelröhren zudem mit dem landesweiten Mobilfunknetz für die Sicherheitsorganisationen der Schweiz (Polycom) ausgestattet. Dabei handelt es sich um das nationale Funksystem der Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit (BORS). Sollte es je zu einem technischen Defekt an einem Zug oder einem Brand im Tunnel kommen, lassen sich über Polycom alle Arbeiten der Sicherheits- und Rettungsdienste von den Einsatzzentralen in den Kantonen Uri und Tessin aus koordinieren.
Polycom ermöglicht den Funkkontakt zwischen Grenzwacht, Polizei, Feuerwehr, sanitätsdienstlichen Rettungswesen, Zivilschutz und unterstützenden Verbände der Armee. Polycom basiert auf Tetrapol, einer digitalen Mobilfunk-Technologie, die speziell die Bedürfnisse der Sicherheits- und Rettungsorganisationen wie Zuverlässigkeit, Überlastungs- und Abhörsicherheit abdeckt. Als Hauptauftragnehmer des Polcyom-Projekts war Atos schweizweit für die Installation und Inbetriebnahme des Tetrapol-Systems verantwortlich.
Fertigstellung drei Monate vor vereinbartem Termin
Auch zur schnellstmöglichen Realisierung des Bauvorhabens trug Atos seinen Teil bei. Siemens Schweiz hatte im April 2012 Atos mit der Lieferung eines zusätzlichen Rechenzentrums bis spätestens März 2013 beauftragt. Insgesamt sind zwei redundante Datacenter, je am Nord- und am Südportal vorhanden. Die Anlage beinhaltete virtuelle Serverumgebungen, Active Directory und Print Service, File- und Storage-Systeme, Oracle Datenbanken (RAC-Cluster), Softwareverteilung, IT-Security inklusive Remote-Access, sowie eine Monitoring- und Reporting-Applikation. Es konnten alle Meilensteine termingerecht eingehalten werden und Atos lieferte die Anlage für die Tunnelleittechnik und Einsatzzentrale bereits Ende 2012 – drei Monate vor Vertragstermin. Dieser Zeitgewinn resultierte darin, dass der Partner Siemens die Weiterentwicklung seiner Applikationen zur Tunnelüberwachung und Einsatzleitzentrale früher beginnen konnte.