Eviden stellt modulares Rechenzentrum für ersten europäischen Exascale-Supercomputer bereit
Paris, Frankreich – 23. Januar 2024 – Eviden, ein führendes Unternehmen im Bereich Advanced Computing und Tochtergesellschaft von Atos, gibt heute bekannt, dass es vom Forschungszentrum Jülich den Zuschlag für den Bau eines neuen, modularen Rechenzentrums erhalten hat. Dort wird künftig der Supercomputer EuroHPC JUPITER beherbergt. Betrieben wird der JUPITER als erstes Exascale-System Europas vom Forschungszentrum Jülich. Der Vertragsabschluss folgt auf die Ankündigung, wonach Eviden das Konsortium zur Herstellung des JUPITER-Systems leiten wird.
Artist’s impression of future modular datacenter
Mithilfe eines dedizierten Konzepts wird Eviden eine Reihe von circa 50 vorgefertigten und austauschbaren Modulen auf einer Fläche von 2.300 m² zu einem schlüsselfertigen Rechenzentrum konzipieren. Die Module umfassen 20 IT-Container, 15 Stromversorgungscontainer und zehn Logistikcontainer (Lobby, Werkstatt, Lager etc.). Ein maßgeblicher Vorteil hiervon ist, dass diese modulare Lösung langfristig die Flexibilität und Agilität steigern wird, indem sie eine reibungslose Aktualisierung sowie den Austausch einzelner Module unabhängig vom Rest des Systems ermöglicht. Im Gegensatz zu derzeitigen Systemen, bei denen die Demontage eines veralteten Systems und die Aufrüstung des Rechenzentrums zur Unterstützung neuer Technologien mehrere Wochen oder Monate dauern und lange Latenzzeiten zur Folge haben kann, können bei dem von Eviden entwickelten System Module entfernt und es durch eines mit einer aktualisierten IT-Konfiguration ersetzt werden. Das Gleiche gilt für das Stromversorgungssystem und den logistischen Bereich des modularen Rechenzentrums.
Im Vergleich zu herkömmlichen Rechenzentren zeigt dieser innovative Ansatz einmal mehr Evidens Integrationskapazitäten, eine vollständige End-to-End-HPC-Lösung mit dreifacher Kostenreduzierung und einer um 50 Prozent verkürzten Lieferzeit bereitzustellen. Die im Eviden-Werk in Angers (Frankreich) hergestellten JUPITER HPC-Racks werden zusammen mit Kühlung, Stromversorgung, Netzwerken und Verkabelung direkt im Werk in die jeweiligen Container integriert, bevor sie an den Kunden ausgeliefert werden. Dieser essenzielle Schritt beschleunigt nicht nur den Installationsprozess erheblich, sondern verringert das Risiko der Fehlerentstehung vor Ort.
Da die Ökoeffizienz eines jeden HPC-Systems zum zentralen Anliegen geworden ist, wird dieses modulare Rechenzentrum nun auch dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken, das Recycling der verwendeten Materialien zu verbessern und die Energieeffizienz insgesamt zu steigern. Durch die freie Kühlung von Eviden, die in die patentierte direkte Flüssigkeitskühlung des Supercomputers integriert ist, wird die vom Exascale-System erzeugte Wärme auch innerhalb des Forschungszentrums Jülich effizienter wiederverwendet werden können.
Prof. Dr. Dr. Thomas Lippert, Direktor des Jülich Supercomputing Centre, Forschungszentrum Jülich, betonte: „JUPITER wird der vielleicht leistungsfähigste KI-Supercomputer der Welt sein! Seine modulare Rechnerarchitektur ermöglicht ein besonders hohes Maß an Energieeffizienz. Die enorme Rechenleistung bringt jedoch Anforderungen an die Energieversorgung mit sich, die bisher kein wissenschaftliches Rechenzentrum in Deutschland erfüllen konnte. Ich freue mich, dass mit dem modularen Rechenzentrum nun sehr schnell eine solche Versorgungsinfrastruktur geschaffen werden kann, die auch die Möglichkeit bietet, die bei der Kühlung entstehende Wärmeenergie für die Beheizung des Jülicher Campus zu nutzen.“
Emmanuel Le Roux, SVP, Global Head of HPC, AI and Quantum bei Eviden, Atos Group, sagte: „Dass dieser neue Vertrag dazu beiträgt, sowohl die wissenschaftliche als auch wirtschaftliche Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken, ist ein großer Schritt für uns. Wir fühlen uns sehr geehrt, den Weg der europäischen Exascale-Reise zu ebnen, indem wir das JUPITER-Herstellerkonsortium leiten und nun auch das Rechenzentrum für das System zur Verfügung stellen. Diese beiden strategischen Projekte markieren Evidens Position als vertrauenswürdiger Partner und ihr Engagement für eine innovative technologische Entwicklung.“
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