Konsortium unter der Führung von Eviden baut Europas ersten Exascale Supercomputer
Der Supercomputer “JUPITER” markiert einen Wendepunkt auf dem Weg Europas hin zu wissenschaftlicher Exzellenz und industrieller Souveränität
Paris, 4. Oktober 2023 – Das deutsch-französisches Konsortium bestehend aus Eviden, dem führenden Geschäftsbereich für Advanced Computing der Atos-Gruppe, und ParTec, dem deutschen Spezialisten für modulare Supercomputer, hat einen entsprechenden Vertragsabschluss mit dem EuroHPC verkündet. Im Zuge des Vertrags soll der erste Exascale Supercomputer in Europa entstehen und am Jülich Supercomputing Centre (Deutschland) betrieben werden. Die Projektkosten belaufen sich insgesamt auf 500 Millionen Euro.
Unter Verwendung von GPUs und CPUs der nächsten Generation von NVIDIA und SiPearl wird das Konsortium das erste europäische System aufbauen, welches in der Lage ist, die Schwelle von einer Trillion Berechnungen pro Sekunde zu überschreiten. Dies ist ein wichtiger Meilenstein, um Europas wissenschaftliche Exzellenz und industrielle Souveränität zu sichern. Durch das Erreichen dieser überragenden Rechenleistung bei gleichzeitiger Senkung des Energieverbrauchs wird das System neue Durchbrüche in kritischen Bereichen ermöglichen und gleichzeitig Innovationen für die gesamte europäische Wissenschaftsgemeinschaft unterstützen.
JUPITER ist für die anspruchsvollsten Simulationen und rechenintensiven KI-Anwendungen in Wissenschaft und Industrie konzipiert. Anwendungsmöglichkeiten umfassen das Training großer Basismodelle für generative KI, Simulationen für die Entwicklung moderner Werkstoffe, die Erstellung digitaler Zwillinge des menschlichen Herzens oder Gehirns für medizinische Zwecke, die Validierung von Quantencomputern sowie hochauflösende Klimasimulationen, die das gesamte Erdsystem umfassen.
Basierend auf dem BullSequana XH3000 mitsamt Direct-Liquid-Cooling-Architektur, wird JUPITER die rund dreifache Rechenleistung von Europas derzeit stärkstem Supercomputer erreichen. Diese entspricht einem Leistungsäquivalent von 10 Millionen modernen Desktop-Computern. Für das System werden eine Fläche von 4 Tennisfeldern sowie 260 Kilometer High-Performance-Verkabelung benötigt, um über 2 TB an Daten pro Sekunde zu bewegen. Dies entspricht etwa 11.800 Kopien der Datenmenge von Wikipedia pro Sekunde.
Das System wird aus zwei Teilen bestehen: einem hoch skalierbaren, GPU-beschleunigten Booster-Modul und einem Universal-Cluster-Modul mit High-Memory-Bandwith-Prozessoren. Das Booster-Modul setzt dafür auf NVIDIA Datacenter-Technologie der nächsten Generation, während das Cluster-Modul auf dem SiPearl Rhea1 basieren wird, dem ersten europäischen HPC-Prozessor auf dem Markt.
Weitere Details und Einzelheiten zu dem System werden im November auf der diesjährigen SC23 bekanntgegeben.
Emmanuel Le Roux, Group SVP, Global Head of HPC, AI & Quantum bei Eviden, ein Unternehmen der Atos-Gruppe, sagt: „Die Bereitstellung des ersten Exascale Supercomputers in Europa, der auf unserem BullSequana XH3000 basiert, ist für unsere Teams ein wahrer Moment des Stolzes. In der gesamten Zeit, in der wir nun schon Technologie für Computing anbieten, haben wir europäische Länder immer auf ihrer Reise zu mehr ökonomischer und industrieller Souveränität unterstützt. Die europäische Wissenschaftsgemeinschaft wird künftig von einer bemerkenswerten Maschine “Made in Europa” profitieren und in ihrem Bestreben unterstützt, wissenschaftliche Herausforderungen anzugehen und Innovation zu beschleunigen.”
Bernhard Frohwitter, CEO der ParTec AG, sagt: „Der Dynamic Modular System Architecture (dMSA)-Ansatz, welcher unter Führung des Jülich Supercomputing Centre und ParTec sowie mit Beteiligung mehrerer europäischer Partner entstanden und von ParTec patentiert ist, bildet ein neuartiges Systemdesign im High-Performance-Computing. Er trägt entscheidend dazu bei, dass die benötigte Geschwindigkeit und Effizienz für anspruchsvolle KI-Algorithmen erbracht werden kann. Die Auftragsvergabe an die ParTec AG und ihren langjährigen Partner Eviden unterstreicht nicht nur die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit deutscher und europäischer Anbieter beim Bau von Supercomputern, sondern ist auch ein entscheidender Schritt zur technologischen Souveränität Europas.”
Ian Buck, Vice President of Hyperscale and HPC bei NVIDIA, sagt: „NVIDIA arbeitet mit Eviden, dem EuroHPC JU und der europäischen Wissenschaftsgemeinschaft zusammen an JUPITER, um Forschenden modernste KI- und HPC-Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Diese sind nötig, um die nächste Welle von Durchbrüchen in Bereichen wie Klima und Wetter, Materialwissenschaft, Arzneimittelforschung, Industrietechnik und der Quantencomputertechnolgie zu erzielen. Indem wir die Leistungsfähigkeit unserer Advance-Computing-Technologie in Europas ersten Exascale Supercomputer einbringen, helfen wir dabei, neue Wege in der Forschung und bei wissenschaftlichen Entdeckungen zu gehen – nicht nur in Europa, sondern weltweit.”
Philippe Notton, CEO and Founder bei SiPearl, sagt: „Wir freuen uns sehr, dass unser energieeffizienter HPC-Prozessor Rhea1 einen Teil des ersten europäischen Exascale Supercomputers antreiben wird. Das bestätigt die Vision von EuroHPC bei der Gründung der European Processor Initiative, die SiPearl ins Leben gerufen hat. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Jülich, Eviden und ParTec, um das bahnbrechende Jupiter-System zum Leben zu erwecken. Gemeinsam werden wir einen Beitrag zur technologischen Souveränität Europas leisten und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck von Supercomputing und künstlicher Intelligenz drastisch reduzieren.”
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Über Eviden[1]
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